Andreame.at
VL AT Exegese Richter-BuchMitschrift, ergänzend zu den Folien (im Intranet)
Otniel und Ehud (Ri 3,7 – 3,30)
Ort und Raum
Ortsangaben sind relativ vage, was die gesamte Situierung der Erzählung angeht. Gilgal ist unklar, Palmenstadt könnte Jericho sein. Bedrohung kommt von Osten. Mit Ehud ist ein Jeremiter angesprochen (Süden). → Schwerpunkt ist nicht historische Erinnerung der Erzählung. Fakten fehlen hier. Es geht aber um Plausibilisierung, Konflikte in der Art gab es immer wieder. Konkreter wird es am Herrschaftssitz des Königs: Wir erfahren etwas über die Räumlichkeiten. Der Palast des Königs (Ri 3,20 – 24)
Obere Kammer
obere Kammer des Geschehens für den König reserviert Raum des Geschehensist ein Ort um „die Füße zu bedecken" (=Notdurf verrichten) Verschiedene Übersetzungen für die obere Kammer: • Kühler Raum für den König ist im heißen Klima realistisch – aber der kann nicht oben sein. Kara bedeutet Kälte, aber wird nirgends woanders mit angenehmer Kälte verbunden. • Denkbar wäre auch Übersetzung „Kammer über dem Balken", also im Dachgeschoß, Dachkammer. • Wurzel kara = etwas, dass sich ereignet, das passiert (Dt 23 – etwas, das in der Nacht passiert, Samenerguß, Abgang von Urin, jedenfalls verunreinigend). → Badezimmer, Toilet e. Hebräisches ist sparsam mit der Benennung solcher Vorgänge. Einwand: archäologischer Befund spricht aber dagegen, solche sind nur im Erdgeschoß. → Von sowas hängt aber die Interpretation ab! Ist es ein Ort des Empfangs von Besucher_innen oder nicht? Zwischen Sarkasmus und Staatsempfang. Wurde Ehud erwartet oder nicht? → G.B: Eher ironische Darstellung der Toilet e, das erklärt, warum die Diener so lange warten mußten. Ehud überschreitet die Anstandsgrenze. Hal e vor der oberen Kammer
Explizite Zeitangaben: • 18 Jahre der Unterdrückung• 80 Jahre der Ruhe Erzählzeit – erzählte Zeit: • Erzählung meist raf end • stark raf end V 12-15; 30• raf end, aber sehr langsam V 22 a-c • dehnend – Erklärungen V 16b-c, 17b• zeitdeckend – direkte Rede → Morderzählung wird ganz ausführlich gezeigt. Wir erfahren wenig über die Motive der Personen, wir sehen, was sie tun. • von JHWH eingesetzter Richter • planend, listig, weiss sich die Umstände zu Nutze zu machen, rücksichtslos → Rückschluß aus den Handlungen. War es geplant oder spontan? • erfolgreicher Feldherr → gew. Doppeldeutigkeit, Schwert mit 2 Mündern – zweischneidige Rede. Verborgenes „Wort" kann auch als verborgenes „Ding" übersetzt werden. Botschaft Got es kann als Wort Got es gehört werden, aber als Befreiung Israels. Ändern tut sich die Zweischneidigkeit erst am Ende: Auf orderung an Israel anzugreifen. → Das trifft auch wirklich so ein, obwohl wir in der Erzählung keinen Anhaltspunkt dafür haben. Deutung aus der Sicht Ehuds: kein Auftrag Got es für den Mord. Ehud handelt sehr selbständig. Er ist ein erfolgreicher Feldherr, der Deutehoheit beansprucht und Andere beeinflusst. JHWH tritt ziemlich in den Hintergrund. Eglon (fremder König, zentrale Feindfigur)
• von JHWH abhängig - „Strafwerkzeug" • Karikatur des Großkönigs • Name bedeutet „Kälblein" • wohlgenährt, fet • einfältig, vertrauensvoll Nur von außen im Blick, Perspektive der Gegner interessiert nicht. Anklang an die Verehrung des Goldenes Kalb und das Kalb als Opfertier. Eglon wird selbst zum Opfer. Klar ist, dass es um eine böse Parodie eines Königs geht. Sein Machtapparat scheint nicht zu funktionieren, er ist hilfslos im persönlichen Palast. Der gefährliche Feind wird lächerlich gemacht und der kleine Ehud kann ihn fast spielerisch überwinden. Eindruck: keine historische Erinnerung, sondern eine Heldengeschichte für die eigene Größe. Historie lässt sich nicht rekonstruieren. Blick auf die Rahmenerzählung der Richter-Erzählung: Gesamt ist eher pessimistisch, Got bestraft, ohne göt l. Richter gibt es keine Ret ung→ Hier gibt's die starken, listigen Männer, die den fremden König überwinden. Freude über die eigene vergangene Größe. Lachen über den Feind. → Purim-Fest: Lachen über die Feinde, 1 x im Jahr Karneval. Information über die Diener: sie ahnen kein Unheil, deuten die Situation als normalen Vorgang. Erst spät sehen sie nach. König liegt tod am Boden. Wir erfahren nicht, dass die Diener den Mord sofort erkennen. Deborah weiter
Die Schlacht
Wird nur zusammenfassend erwähnt. JHWH ist der Hauptakteur, er stiftet Verwirrung bei den Feinden. Barak verfolgt die Feinde in Ri. Ihrer Heimat. Er übersieht aber Sisera, einen klugen Feldherrn. Sisera flieht, in die entgegengesetzte Richtung – damit eröf net sich ein neuer Spannungsbogen. Sisera kommt in eine Ansiedlung. Ri 4, V17 – 22 Schicksal des Feldherrn Er flieht zu Fuß, zum Zelt der Jael, der Frau des Jahebers. Da war Frieden. Jael lädt Sisera ein, sie versteckt ihn, Sisera bittet um „Gastfreundschaft". Es ist auf allend, dass er ins Zelt der Frau flieht. Warum? Es vermutet ihn da niemand. Frau würde ihm nicht anhaben können, harmlose Frau. Es gibt dort etwas zu trinken. „Gastfreundschaft" beinhaltet im Alten Orient auch Schutz, aber da bleibt man_frau nicht lange, sondern nur wenige Tage, wird dort wie bei der Familie aufgenommen. Aber: ins Zelt der Frau kann er eigentlich nicht gehen, das widerspricht total dem Höflichkeits-Code. Einladungen sprechen die Männer aus, nicht die Frauen. Damit werden wir als Leser_innen aufmerksam! Eigentlich entehrt er damit den Gastgeber. V 18 Noch keine Zweifel. Jael trifft Sisera, sagt „Kehre ein bei mir" 2x, „Fürchte dich nicht". Jael trifft ihn nicht zufällig, sie geht hinaus, um ihn zu tref en. Sie ist höflich und fordert ihn 2 x auf vom geraden Weg der Flucht abzuweichen und bei ihr einzukehren. Was sie will, erfahren wir nicht. Sie deckt ihn mit einer Decke zu. Jael versteckt ihn und erst nachdem er explizit und höflich nach Wasser fragt, ist sie großzügig und gibt ihm Milch. Sie bedeckt ihn wieder. Sisera will alles klären und will versteckt blieben. Und er sprach zu ihr: Stelle dich unter die Zelttür, und wenn jemand kommt und dich fragt und spricht: Ist jemand hier? so sage: Nein! Faktisch nimmt einer in seiner Rede seine eigene Nicht-Existenz schon vorneweg. Genaue Schilderung der Tötung des Sisera durch Jael. Fast zeitdeckendes Erzählen. Jael hat das Versteck anders genutzt als es Sisera geplant hat, durch die Decke hat sie ihn hilflos gemacht. Wir erfahren nicht, warum sie ihn getötet hat. Mit den Augen der Jael sehen wir den Barak herankommen. Sie trifft Barak, geht vor das Zelt hinaus. Fast eine Wiederholung der Handlung. Aber ihre Rede ist genau das Gegenteil von dem, was ihr Sisera aufgetragen hat. Barak sieht den Toten. In der Wortwahl wird klar, wer wieviel weiss. Eingetreten, was Deborah gesagt hat: Barak erringt keinen Ruhm und Ehre. Barak ist Werkzeug, den letzten Schlag führt eine Frau aus. Schluss der Erzählung geht zurück ins Richter-Schema:Got demütigte die Feinde, Got es Hand liegt auf den Feinden. Israeliten als Sieger.
Perspektive weitet sich wieder – ganz Isreal hat Anteil am Sieg. Deborah – Ihre Rollen
Schillernde Gestalt. Feststellung: Eine Richterin. Das hat aber für die weitere Erzählung keine Auswirkung. Erzählung: Rolle der Prophetin (sie weiss, was Got plant) und Ret erin. Sie hat Kontakt zu Got , initiert auch Anspielung: Frau der „Fackeln" und kriegerische Göt in. Eigenschaften weisen über die Erzählung hinaus – Anklänge an kriegerischer Göt in / Anat. Diese nimmt auch menschliche Feldherrn zur Hilfe. Möglich, dass hier alte Göt innen-Erzählungen weiterverarbeitet wurden und JHWH unterstellt wurden. In der Erzählung ist sie JHWH – Richter
Dreiecke siehe Folie Debora – JHWH
Grafik Folie.
Deborah als Mittlerin oder vielleicht sogar als Stellvertreterin. Barak bliebt auf die ausführende Rolle beschränkt. Keine eig. Rolle als Held. Erzählung bricht das gängige Schema! jurid., militär. und ethische Führungsrolle Rolle des Richters wird modifiziert … Ganz aktive Prophetin. Jael hat keine eig. Rolle, sie lässt sich nicht wirklich ins Schema einordnen (nichts mit Debora od. JHWH zu tun). Wir wissen nicht, warum sie Sisera tötet. Deboras Lied Ri 5
– da ändert sich die Rolle.
Gliederung Ri 5
Parallel zur Erzählung & neue Elemente. Folie! Theophanie in V 4-5Wertung der Teilnahme und Nicht-Teilnahme: Lob & Tadel. Siseras Mut er ist neu. Debora wird zur erzählenden Instanz und berichtet aus eig. Perspektive. Lied wird zur Auf orderung (V 2 und 3). Sie wendet sich an Zuhörer_innen: Könige, Würdenträger, Fürsten. Es ist keine neutrale Erzählperspektive. Debora – Sängerin
D. wendet sich an Könige und Herrscher. Sie ruft zum Got eslob auf, fordert Aufmerksamkeit. Deboras Absicht – ein Lied für Got . Sie stellt sich in die Tradition von Mose, Mirjam, David, Psalmen. / Geschichte deuten und interpretieren. Das ist Theologie. Got es große Taten: Stil wechselt zu metaphorisch-psalmischer Sprache. Vgl. Ps 68.
Situation in Israel: Passivität des Volkes, es fast hört auf zu existieren. Debora steht auf und initiert Veränderung. V 7c-d → Debora als Stellvertreterin Got es. Neu ist der Vergleich mit einer Mut er → neue Rolle, die im Lied dazukommt. Mut er für ihr Volk, Mut er in Israel. Verantwortung für das Gesamtgebilde. Eine Prophetin und Retterin
Debora wird gerufen V12wache auf, steh auf, sage ein Lied → Anrufung als Ret erin, hier ≠ Kriegerin. Rolle als Verkünderin des Wortes, die Geschichte deuten kann. Debora wird angerufen, um die Wirklichkeit zu interpretieren. Aus der Erinnerung an die Vergangenheit erwächst Mut und Zuversicht für die Zukunft. Lob und Tadel V 13 -18
Teilnahme am Kampf: die teilnehmenden Stämme werden genannt die nicht teilnehmenden Stämme werden getadelt → Gedanke der Solidarität unter den Stämmen erstmals (sanfter Anklag vorher). Af irmierender Text – es geht um Propaganda in der Deutung! Sinnspitze liegt bei den Adressaten. „Typische" Situationen werden gezeigt, keine konkreten Hinweise auf die Gegenwart. Die Schlacht V 19 – 22
Keine konkret Schildung, Überhöhung in kosmischer Dimension, Ordnung kämpft mit dem Chaos → Sterne, Bach der Urzeit. Das ist ganz klar Deutung! Schöpfungserhaltendes Eingreifen Got es zu Gunsten Israels. Jael und Sisera V 24-27
Jetzt geht sich auf darauf ein und bietet neue Variante an. Segen für Jael - Lobpreis. Begegnung zw. Jael und Sisera: Keine Situationsbeschreibung. Jael gibt Sisera zu trinken – Steigerung der Beschreibung: Rahm in einer kostbaren Schale. Von Durst ist nicht mehr die Rede. Jael erschlägt Sisera: schlagen, zerbrechen, zerschlagen, durchbohren. Es wird nicht erwähnt, wie sie dem Sisera gegenübersteht, eher der Eindruck, dass er vor ihr steht. Elemente werden nicht angepasst. Sisera bricht zusammen: zusammenbrechen, fallen, liegen – zwischen ihren Füßen. Ergebnis: Sisera ist eine Vernichteter. Viele Interpretationen in Richtung sexueller Aspekt. Jael wird eigentlich noch stärker gemacht. Auge zu Auge kann sie ihn überwinden. Die Mutter Siseras V 28 – 30
neuer Aspekt, von weit her weg. Wartet auf die Rückkehr ihres Sohnes – gängige Erwartung an den erfolgreichen Feldherrn. Vorstellung vom erfolgreichen Feldherrn: macht Beute, verteilt Frauen. „Ein Schoß, zwei Schöße" = Mut erleib, Uterus → das gibt es nur hier. Kontrast – Anspielung V27 wird verstärkt. Mut er nimmt klar männliche Perspektive ein. Frauen zum Vergewaltigen gleichgestellt mit bunten Tüchern. Ende des Lieds. Unvermittelte Aneinanderreihung. Ist das Lied älter oder jünger als die Erzählung? Vorstellung: Ältere Texte sind eher Lieder und Gebete. Heute gerät das ins Wanken, weil das Lied ohne die Erzählung schwer verständlich ist. „Und es ruhte das Land 40 Jahre" - volle Heilszeit wie unter Josua. → ganz anderes Richterbild bei Debora. Wir haben ganz andere Richterbilder. Rahmen, der suggeriert, dass immer das gleiche passiert, wird indiv. aufgebrochen. Deutende Rahmeninterpretion Ri 2 wird damit in Frage gestellt. Das ist of enbar eine gewollte Infragestellung an uns Leser_innen. Gideon Ri 6 - 8
Selbstverständlich positive Rolle der Führergestalt ändert sich jetzt. Ambivalenz. viele Einzelerzählungen über 3 Kapitel sh. Folie Bedrängnis und Notlage 6,1 - 10
Neu ist die Schildung, wie es Israel ergeht unter der Unterdrückung. Die Minneaniter machen das Leben schwer, weil sie alle Erträge nehmen. Feinde = Heuschrecken. Eigentlich ist die Lage der Israeliten hof nungslos. Schrei zu Got um Hilfe – wird nicht unmittelbar beantwortet. Es tritt plötzlich ein Prophet auf. Der hält eine Standpauke (V8-10): Geschichte wird als Abfallsgeschichte (seit Auszug aus Ägypten) aufgezeigt. Heilsgabe Got es wird vom Volks selbst missachtet, indem sie nicht treu bleibt. Verstärkung des Rahmens! → Rahmenerzählung ist Anlass für die erzählende Entfaltung. Kritik tritt in der Person des Propheten auf. Prophet wird in V 11 von Boten Got es abgelöst. Der sieht Gideon beim Dreschen zu. Keine allgemeine Reaktion mehr, sondern wir gehen in die Zeit der Unterdrückung hinein. Der Bote setzt sich unter einen großen schönen Baum (oft heilige Orte → Gen 18, besonderer Ort). Gideon tref en wir beim Ausschlagen des Weizens, das er wider Erwarten nicht in der Tenne, sondern in der Traubenpresse macht (Geheimhalten vor den Feinden?). Bote eröf net das Gespräch mit Gideon: Höflich, Wertung durch die Tüchtigkeit. JHWH sei mit dir – Hinweis auf das Auserwähltsein. Aber G. zweifelt das an, die Anrede ist aber mehr als höflich. Warum? Zusage des Mitseins Got es stellt G. radikal in Frage, er kennt die Erinnerung, aber er sagt, das ist irrelevant für die Gegenwart. Das ist Vertrauensabbruch. G. gibt die Schuld ganz Got . 2 Positonen: Volk ist schuld <–> Got hat uns verworfen. V 14: In der Antwort verschwimmt die Identität zw. Boten und JHWH – das gibt es immer wieder in Texten über Boten. Figuren sind aufeinander hin durchlässig. Replik auf den Zweifel: Geh in dieser deiner Kraft und ret e Israel. Das, was Got nicht tut → Kritik an der Antwort Gideos. Rhetorische Frage: Habe ich dich nicht gesandt? Das ist ein Auftrag in der Frageform. Gideon hat noch nicht von der Sendung wahrgenommen. Die beiden reden eher aneinander vorbei, kein richtiger Dialog. Der Bote hat best. Auftrag an Gideon. Aber Gideon zweifelt an der Präsenz Got es und an seiner eigenen Kraft, die ihm zugesprochen wurde. 14. April, 16 h: Vortrag Isaak Kalimi – Isaak Buch, in englischer Sprache, deutsche Fragen Zweiter Redewechsel (14-15)
aus dem Boten JHWHs wird JHWH direkte Auf orderung an Gideon (14a-b), verstärkt durch die rhetorische Frage Antwort Gideons hinterfragt die Realisierbarkeit, er stellt eine Frage und erwartet eine Antwort. Explizite Zusage des Beistandes und Sieges (16) Gideon bitte um ein Zeichen (17)Beschreibung: er möchte eine Opfergabe Ausführung: 18 „Ich bliebe bis zu deiner Rückkehr" Im folgenden übernimmt wieder die Erzählstimme. Die Berufungserzählung wurde hier im Dialog mit allen Für und Wider gezeigt. Erinnert an die gr. Prophetenberufungen (Mose, ….) - da gibt es auch Widerstand. Gideon denkt sehr praktisch und ist nicht sofort enthusiastisch. Weisheitlich gedeutet: ruhiger, stiller Mann. V19 f: Gideo bereitet Ziegenböckchen zu, die Fleischbrühe bringt er hinaus, der Bote lässt die Gaben auf einen Felsen lesen, die Brühe lässt er ihn ausgießen, mit einem Stab berührt der Bote das Fleisch und das Fleisch verzehren die Flammen. Speiseopfer werden in der Regel am Altar verbrannt – das passiert auf Anweisung des Boten. Bote zeigt seine wahre Identität, dass er ohne Feuerstein Flammen macht. So hat Gideon Sicherheit. In Gen 18 und bei Lot speisen die Boten, das gäbe es schon auch. Gideon bekommt wirklich Angst. Er klagt in V22. Das zeigt an, dass die Größe und Herrlichkeit Got es für Menschen oft zuviel ist, es sei denn man hät e sich vorbereitet. Gideon Erschrecken wird beantwortet: Friede für dich, du sollst dich nicht fürchten, du wirst nicht sterben. V23 Der Bote ist verschwunden. Er baut einen Altar als Ort der Got esbegegnung (24). Ähnlich wie Jakob. …. komplexere Gestalt als manch anderer Richter im Buch Der Altar des Baal (6,25 -32)
Gideon zweifelt, aber wenn er überzeugt ist, ist er wirklich treu und loyal. Zeitlicher Anschluß: „Und es geschah in jener Nacht" (25a) Auftrag, den Altar des Baal niederzureißen und an Stelle für Got einen Stier als Opfergabe darzubringen.
Vernichtung des Altar des fremden Got es: Das ist riskant. Ausführung wagt Gideon nur in der Nacht. Gideon tut, was ihm aufgetragen wird. Noch keine Heldenrolle. Auseinandersetzung und Rechtfertigung: Den eigentlichen Konflikt führt sein Vater stellvertretend für ihn (18). Argumentation leckt geschickt vom eig. Geschehen ab – und hebt es auf eine göt liche Ebene: Got braucht eigentlich keine menschliche Hilfe. Das ist erfolgreich. Namenserklärung: Das bleibt Gideon von diesem Konflikt: Man rief in „Jerubbaal" = jmd., der Baal zum Streit auf ordert. Aus israelit. Perspektive wird damit gezeigt, dass Baal keine Macht hat. Auch der Name „Gideon" wird erklärt: gaddah = zerstören (Dt 7,5) – der, der den fremden Got zerstört. Knüpft an Generalverdacht an, dass die Israeliten sich fremden Göt ern zuwenden. Da wird es rückgängig gemacht, G. setzt eine erste Aktion. Kehrtwende für Israel? Das kommt im Einleitungsschema nicht, da handelt Israel ständig schlecht. Gideon erweist sich als loyal, treu → erster Schritt, um uns als Leser_innen zu überzeugen, dass er in der Lage ist die nächsten Aufgaben durchzuführen. Musterung der Krieger (6,33 – 35)
Gideon ergreift die Initiative und ruft die Männer zusammen. Er erweist sich als Feldherr. Geist Got es umkleidet Gideon: interssante Formulierung. Einzige Parallelen 2 x in Chronik: Da hat die Bekleidung mit Geist Got es eine momentane, aber keine dauerhafte Wirkung. Krieger werden gesteigert: Sammelbegriff „Söhne des Ostens" - bereiten sich vor, gg. Israel zu ziehen, die Gefahr rückt näher. Ort ist ähnlich wie bei Debora-Erzählung, genau erfahren wir den Sammelort von G. Männer nicht. Zeichen (6,36 – 40)
Zweifelndes Element bricht wieder durch. Immer wieder Kontrapunkte in der Erzählung. G. bittet um ein Zeichen, dass Got I. durch seine Hand ret en will. G. bittet darum, dass sich der Tau nur auf der Wolle der Schafe, die er ausgelegt hat, sammelt. Werde nicht zornig! Es passiert wieder. Naturwissenschaftliche Erklärung: Wolle kann viel Feuchtigkeit aufnehmen oder die frische Wolle ist noch fet . Gideon will sicher gehen, dass es keine natürliche Erklärung gibt. Er bleibt konkret. Er zeigt, dass man durchaus Zweifel haben darf. Oft wird G. darum als Feigling dargestellt. Die bibl. Erzählung wertet aber nicht! Reduzierung der Krieger (7,1 – 8)
Jetzt hält Got Gideon auf. Gideon hat e an der Zahl der Männer für den Kampf gezweifelt. Es sind genug Männer nach den Boten gekommen. Jetzt findet Got diese zu zahlreich, weil sich Israel sind rühmen könnte, das sie sich selbst geret et hät en. Got reduziert die Krieger und beauftragt G. mit der Auswahl: alle, die furchtsam sind, sollen umkrehren. 22.000 → 10.000. Das war Got noch immer viel zuviel. Episode „Hundeleckprobe": Gideon soll die Männer zu Quelle führen, dabei darauf achten, wer wie aus der Quelle trinkt. Jeder, der leckt wie ein Hund, stellst du für sich allein und jeden der sich niederkniet. Viele Erklärungen in der Exegese über die Bedeutung: verderbter Text, Geräusch, Aufmerksamkeit, … bleiben die Besseren oder die Schlechteren über? Unklar. Got gibt ein nicht nachvollziehbares Kriterium vor, ähnlich wie bei der Wolle. 300 Krieger bleiben übrig. → Gemeinsamer Kampf gegen die Bedrohung: Ret er als Initiator. → Stimme: Ehre liegt nicht beim Ret er. Wie bei Barak. → Gideon bliebt Werkzeug Got es. 300 Krieger gegen total viele Feinde. Ein günstiges Omen (7,9-15)
Gideon belauscht ein Gespräch im feindlichen Lager, beauftragt von Got . Er nimmt einen Knaben mit. Unterschied der 300 Mann gegen die unübersehbare Menge. Traum wird erzählt im Gespräch zweier Krieger: Laib Brot wirft Zelt um. Es gibt keine Deutung, außer, dass es das Schwert Gideons ist – Erfolg. Gideon ist jetzt wirklich überzeugt, dass er mit den 300 Mann etwas bewirken kann. Nun handelt er so wie wir es von einem Richter erwarten können. Der Angriff (7,16 – 22)
Fackeln, Hörner – macht eigentlich keine besondere Angst. Umstellen das Lager, Schlachtruf. Sie erwecken den Anschein, dass es eine riesige Menge ist. Panik, Chaos. Feinde metzeln sich gegenseitig hin. Gideon erweist sich hier als geschickter Stratege. Geistgegabung ist wirklich angekommen. Krieger blieben im Status aktiver Passivität, sie stifter Verwirrung, die Feinde fliehen. Das Ende von „Rabe" und „Wolf"
Verfolgung der Feinde. Zwei Könige: Rabe und Wolf – werden verfolgt. Dafür sendet er wieder Boten für Hilfe. Alle gemeinsam beteiligen sich an der Verfolgung. Nicht ganz problemlos: Nach der erfolgreichen Tötung der Könige tauchen Konflikte innerhalb der Stämme auf. Die Gefahr legt sich in das Volk selbst. Sukkot und Penuel
Ephraemiten erheben Anklage gg. Gideon, weil sie nicht von vornherein einbezogen waren. Gideon gelingt es noch sie zu beruhigen. → Thema Führung! Die Verfolgung von Sebach und Zalmunna
Städte bleiben neutral und verweigern die Verpflegung. Gideon muss die Sache alleine durchziehen. Er droht. Nach der erfolgreichen Rückkehr geht er hart gegen die Städte vor: Strafe und Rache. Hinrichtung der Führer. Demütigung. Anspruch auf die Führungsrolle. Angebot der Königsherrschaft an Gideon. Im Mund der Israeliten wird Gideon die Ret ung zugesprochen. Gideon lehnt ab und verweist auf JHWH. Problematisierung der Fragestellung einer dauerhaften Führungsgestalt. In 1 Sam wird diese Frage wieder zugespitzt: Saul. Gideon erbittet sich einen Teile der Kriegsbeute. Gideon stellt ein Efod her und stellt es auf. Dieses Efod wurde als Kultgegenstand verehrt / ganz negativ! Das Efod ist kein Göt erbild, das Efod ist eigentlich ein sakrales Tuch, das der Hohepriester trägt. Ursprgl. Bedeutung ist der Schutz bei der Handhabung sakraler Gegenstände. Eigentlich Hilfe, sich der Herrlichkeit Got es geschützt zu nähern. Uminterpretation – es ist aus Gold und sicher kein Tuch. Symbol für dauerhaften Beistand, wird von den Menschen falsch interpretiert. Bedürfnis der Menschen, etwas Stabiles zu haben, Kontinuität. Ex 32 – Goldenes Kalb – Anklänge sind klar. Aber es wird nicht gesagt, dass G. es als Göt erbild einsetzt, das Volk versteht es anderes, Gideon argumentiert Got ist König. Erzählung endet mit dem Hinweis, dass das Land 40 Jahre lang Ruhe hat e unter Gideon. Person Gideons durchläuft ein Entwicklung: Von Furcht und Zweifel zum souveränen Führer. Vom Befehlsempfänger zum Befehlsgeber. Wie geht man damit um? In bibl. Erzählungen ist eine Entwicklung seltener und findet Aufmerksamkeit. Erste Vermutung: Verschiedene Erzähltraditionen sind zusammengewachsen. Aber was kommt da heraus? Wertung unterschiedlich: Positiv – Gideon entwickelt sich zum Ret er. Negativ – Gideon ist selbstsicher, von Eigeninteresse geleitet (?) Negativ – Herstellung des Efod. Wertung im Gesamtschema: Ins Schema passt die positive Bewertung – Helden werden berufen, ret en Israel und verschaf en ihm Ruhe. Fraglich wird die Rolle, wenn es um den internen Konflikt zwischen den Stämmen geht, mangelnde Solidarität? Rache? Im Schema gibt es die Frage der permanenten Führungsrolle nicht. Mehr Spannungsbögen! Platz im Kanon erklärt sich, weil die Führungsrolle hier so thematisiert ist. Die Geschichten sind Erinnerung mit theologischen Anspruch. Keine Historie. Kritische Auseinandersetzung mit den eigenen Heldentraditionen. Satirische Formen. Am Schluß: Die Zukunft kann nicht sein, immer auf Helden zu warten. • Abimelech mordet sich an die Macht. • Jotamsfabel• Auseinandersetzungen kriegerischer Art • Abimelechs Tod Geprägt vom Motiv der Herrschaft. A. stellt von sich aus den Führungsanspruch und wird nicht von Got bestätigt. Die Erzählung durchbricht das Richterschema – die Zeit dazwischen gab es „normale" Herrscher. Sohn des Gideon. Abimelech ist Sohn der Nebenfrau. Gideon hat e 70 Söhne. Abimelech strebt nach Macht, nutzt seine verwandtschaftlichen Beziehungen. Was ist besser, dass 70 Söhne herrschen oder ich? Lässt seine 70 Brüder hinrichten, nur 1 Bruder entkommt. Abimelech kommt schnell an die Macht. Aber auch schnell Widerstand gg. den zentralen Herrscher an verschiedenen Orten. Kleine kurze Szenen. Gaal, der den Widerstand initiert. Sebul. Abimelech greift ein und übt blutige Vergeltung an der aufständigen Stadt. Er verschont niemand. Abimelech wird erst überwunden, als er sich bei der Belagerung einer Stadt überschätzt. Frau erschlägt ihn mit einem Mühlstein von oben herab. Mit letztem Atem bittet er den Waf enträger um den Todesstoß. Es geht um kleine lokale Herrschaft mit Expansionsbestrebungen. Streben mit allen Mitteln nach Macht. Keine Legitimation durch JHWH. Tun-Ergehens-Zusammenhang. Got ist der Garant, dass das Böse geahndet wird. Sebul und Gaal sind Figuren im Kampf, aber haben keine große theologische Bedeutung. Thema Herrschaft problematisiert. Kritik! Thema Solidarität – Widerstand im Volk gegen den Herrscher. Reflexion des Jotam: Schuld des Führers oder Schuld des Volkes? CD mit Literatur liegt in der Bibliothek Abimelech ist ein machthungriger Herrscher, der Expansionspolitik zeigt und die eigene Bevölkerung bekriegt, wenn es dem Machterhalt dient. Problematisierung von Führung und Herrschaft: Königsherrschaft? Jotamsfabel ist dafür besonders relevant. Jotam entkommt, aber bevor er flieht stellt er sich noch auf den Gipfel des Berges und hält eine Rede, wo er nochmal versucht die Entscheidung zu analysieren und die Bürger_innen darauf hinzuweisen, was sie denn hier tun. → Wer ist schuld an einem solchen König? Wer ist schuld?
• Buber: antimonarchischer Text schlechthin• Kritik an denen, die die Aufgabe der Königsherrschaft nicht übernehmen• Kritik an jenen, die einen ungeeigneten König einsetzen Die Erzählung Ri 9,7 ff
V 7 Jotam beginnt eine ErzählungDie Bäume suchen einen König / fabelhafte Erzählung Verstärkung in der Verbform (Figura ethymologica) beim Gehen der Bäume: sie wollen wirklich gehen.
Sie wollen über sich einen König salben. Sie wenden sich an die Bäume → Dialog der Pflanzen.
Die Erzählstimme hält sich zurück, wir hören v.a. den Dialog der Bäume. Wir erfahren aber nichts über die Motivation der Bäume. V 8-9 Olivenbaumv 10-11 Feigenbaum V 12-13 Weinstock→ Die drei wichtigsten Kulturpflanzen (neben dem Getreide) in Israel. Sie sind stolz auf ihre Früchte. Sie stehen sinnbildlich für die Fruchtbarkeit des ganzen Landes. V 14-15 Dornstrauch/Baum V 16-20 Jotam bezieht die Erzählung auf die Gegenwart Was hat Fruchtbarkeit mit dem König zu tun? König hat Hauptaufgabe, die Fruchtbarkeit des Landes zu garantieren, durch den Kontakt zur Got heit, vgl. Ps 72. Wenn Bäume sind dem Land zuwenden, dann ist das ein gutes Zeichen in Vergleichsstellen. JHWHs Strafe: Got nimmt die Fruchtbarkeit von den Bäumen. → Die 3 Bäume wären ideale Kanditaten für einen König. Aber diese Sicht wird nicht von den 3 Fruchtbäume geteilt: „Soll ich meinen Most aufgeben, / der Göt er und Menschen erfreut, / und hingehen, um über den anderen Bäumen zu schwanken?" → König werden heisst das aufgeben, was sie gut können. Schwanken (≠schweben): trägt immer negative Konnutationen = zittern, zielloses, planloses umherstreifen, unkontrollierbare Reaktion → ganz andere Bild für den König. König soll hinauskommen und zurückkehren, das ist nicht „schwanken". Tempus ist beachtenswert: als Perfekt formuliert (nicht in allen Übersetzungen!) „Habe ich aufgegeben?" → Frage wird zur Beleidigung in dieser Form. Noch klarer, dass sich die Fruchtbäume herausgefordert fühlen und das Ansinnen als ziemlich unsinnig abweisen. Es braucht allerdings drei Anläufe, um zu erkennen, dass der Versuch nirgends hinführt. Es ändert sich erst als sie sich an den Dornbaum wenden. Verschiedene Bilder: Dornen sind eigentlich etwas Negatives, Zeichen des verwüsteten, zerstörten Landes. → Frage ist etwas merkwürdig. Antwort: Schat en. Masslose Selbstüberschätzung? Übersetzen wir richtig? at at – lycium europeum (Dornbusch)– zizyphus sona Christi (Baum) – ein großer, stacheliger, schat enspendender Baum, er hat kl. Essbare → Dornbaum erscheint sinnvoller, dann ist die Frage nicht total sinnlos. Dornbaum als König?
Schat en – Hinweis auf den Weltenbaum Dan 4 und Ez 31, Mythen and. Völker → Weltbaum, der bis an den Himmel reicht, Achse zw. Himmel und Erde = Methapher für Schutz und Zuflucht der Bewohner_innen. Methapher für eine Dynastie (Dan, Ez) oder für Israel (Ps, Hos). → positive Methapher! Hierachie der Bäume: Dornbaum nimmt eher an, Fruchtbäume lehnen eher ab. Dornen sind immer Bilder der Zerstörung: Dornen fachen Feuer an, wenn es mal entfacht ist. Dornbuch kann in and. Gleichnissen für den Untergang der Zeder stehen. Rhetorik des Dialogs
„Fest entschlossen" gehen es die Bäume an, den König zu salben • kein passender Kandidat• kein passendes Verfahren Vier Versuche – keine Lösung Selbst der Dornbaum gibt keine entschiedene Antwort. Er verweist zurück auf die Intentition der fragestellenden Bäume. Schemata sh. Folie 2x → Geschichte ist keine einfache Fabel. Keine eindeutige Lösung. Aber Elemente der Fabel, diese legen die Rolle der Adressent_innen fest, sie erkennen sich in den Bäumen wieder. Widersprüchliches Bild des Königs, das Bild wird immer wieder dekonstruiert. Was tut diese fabelhafte Erzählung innerhalb der Gesamtperikope? Frage ist etwas zu einfach gestellt. Es kann nicht nur das Königtum sein, um das es geht. Fabel entpuppt sich als prophetische Reflexion auf die erzählte Abimelech-Geschichte. Die Verantwortung ist größtenteils an die Bürger_innen von Sichem zurückgewiesen, sie haben sich geirrt. Diese Lesart geht davon aus, dass die Fabel bzw. methaphorische Erzählung für die Erzählung konstruiert ist. Aber da gibt es auch andere Meinungen unter dem Exeget_innen. Ältere varierte Fabel wäre aber denkbar. Jiftach Ri 10,6 - 12
Das unhinterfragbare Vertrauen auf Got tritt in den Hintergrund, eigene Überlegungen werden wichtiger.
• Kampf gegen die Ammoniter • Jiftachs Tochter• Kampf mit den Ephramitern Kampf gegen Ammon
• „Böses tun", bes. Fremdgöt erverehrung, ganz explizit – Bezug zum Grundschema der Ri-Erzählung• Got verkauft Israel in die Hand der Ammoniter, diese bedrohen zunächst den Osten, dann auch den • Bedohungssituation 18 Jahre lang, erst dann überqueren sie den Jordan, es wird dann sehr beengt für Israel, ganz Israel ist bedroht. Akuter Handlungsbedarf. • Israeliten schreien um Hilfe – Schuldbekenntnis, das erste Mal ein Sündenbekenntnis• Ablehnende Antwort Got es, er verweist auf bereits ergangene Heilstaten und klagt an, dass sie anderen Göt ern gedient haben, verweist sie auf die anderen Göt er, fast schon sarkastisch • Reaktionen der Israelit_innen: sie kehren um, sie anerkennen die Schuld, aber es wäre angemessen, dass Got sie doch noch einmal ret et. • Got es Geduld wird kurz – Kontrast zu Langmut. / EÜ unbrauchbar, die Ambivalenz kommt nicht zum • Reaktion Got es: nur den Leser_innen bekannt → Diese Eingangssequenz ist ganz anders als in den anderen Erzählungen. Keine Hof nung, dass unmittelbar positiv eingreifen wird. → Sammeln der Streitkräfte – führungsloses Israel. Suche nach einem Anführer beginnt, weil Got nicht aktiv wird. Dringende Aufgabe. Jiftach wird vorgestellt als neue Person, zunächst ausserhalb des Konfliktes. Er ist ein tapferer Krieger, aber er war der Sohn einer Frau ausserhalb der gesellschaftlichen Ordnungen, of ensichtlich nicht die Ehefrau seines Vaters. Und auch seine Frau hat ihm Söhne geboren, Jiftach erhält keinen Besitz. Ähnlich bei Abimelech. Aber es kommt anders, weil er sich im Land Tof (=gut) niederlies. Assoziation verheissenes Land. Leichtfertige oder leere Männer versammelten sich bei ihm, sie zogen mit ihm aus (kriegerisch). Wieder Menschen, die nicht in den gängigen Ordnungen integriert sind, nicht unbedingt negativ. Die Ältesten Gileads beauftragen Jiftach (11,4-11), sie bieten ihm die Führung an. Jiftach wird aber nicht als jemand gezeigt, der diese Stellung unbedingt benötigt. Aber er fragt danach, dass sie ihm aus dem Haus seines Vaters vertrieben haben. Misstrauen. Die Ältesten präzisieren das Angebot: Wenn du mitgehst, dann wirst du zum Oberhaupt all jener, die in Gilead wohnen. Jiftach hakt noch einmal nach: Jetzt kommt Got ins Spiel. Einen erfolgreichen Kampf? Jiftach nimmt selbstverständlich an, dass der Kampf nur mit Got positiv ausgehen kann. Wir erfahren nichts über den konkreten Ritus. Jiftach führt Verhandlungen und fordert von den Feinden eine Begründung. Klare Argumentation.Fordert der König der Ammoniter wirklich ein Land, das ursprgl. Sein eigenes Land war? Das sieht Jiftach ganz anderes (V 14-22) - Geschichtsrückblick. Mischung verschiedener Text raditionen (Num 21, Deut 2). Realistisch: Diese Ansprüche sind für einen fremden König, der mit dem Heer vor den Toren steht, nicht wirklich relevant. Der theologische Text braucht aber eine Rechtfertigung auf der Seite Israels, darum wird die Geschichte aufgerufen. Jiftach stellt sich in die Tradition. Zeitargument: warum habe der Ammoniter-König 300 Jahre nichts getan? Auslegung der Tora hat Autorität, mit der Jiftach sich in den Kampf begeben kann. Hintertürchen für die Ruach Adonais kommt über Jiftach. Jiftach gewinnt den Kampf, nachdem er die Autorität gewonnen hat e. Die Kampfhandlung ist nicht geschildert, Got es Eingreifen kommt nicht vor. → ursprgl. Schema: Bestärkung durch Got . Eigentlich könnte die Enderzählung mit dem Frieden kommen, wenn da nicht ein Gelübde wäre. • Kampf gg. Die Ammoniter• Jiftachs Tochter• Kampf mit den Ephramitern Merkwürdig ist, dass of en gelassen wird, was geopfert wird. Es gibt Vorschriften für Opfertiere: makellos, jung, … → aber was passiert, wenn ein alter Hund rauskommt? Die Erklärung wird nachgeholt. Jiftach hat ein Haus und hat eine Tochter, nur eine einzige. In diesem Kind liegt die ganze Zukunft. Prekäre Lage: Menschenopfer sind im AT nicht erlaubt. Die Tochter Jiftach (11,34 – 40)
• Jiftach kommt nach dem Kampf zu seinem Haus• Dialog zw. Joftach und seiner Tochter: Trauer und Klage Jiftachs (V 35), Antwort der Tochter. Die Tochter bleibt namenlos. Geschildert wird aus der Perpektive des Vaters. Er überträgt seine Sorge auf die Tochter, formuliert es als Anklage an die Tochter. Erst dann bringt er die Erklärung ein, dass er seinen Mund gg. Got geöf net hat. • Trauer der Tochter – knappe Darstellung, sie weist aber den Vorwurf J. zurück, dass sie ihn in die Trauer stürzen würde, sie nimmt nicht die Umschuldung auf sich und entlässt ihn nicht aus der Verantwortung. Jiftach vermischt Dinge, tut es in besten Absicht – für uns LeserInnen wird es aber zum Horror. • Einlösen des Gelübdes • Brauch in Israel Jiftachs Tochter in der Kunst
Die Aneinanderreihung der Erzählung muss so nicht entstanden sein. Am Ende kommt aber ein Gesamtbild heraus. Der Gesamttext ist ein negatives Bild, sicher kein Vorbild – den Schluß müssen wir aber selbst ziehen.
Dem Opfer wird hintenach nicht in irgend einer Form eine positive Bedeutung zugeschrieben. Der Kampf mit Ephraim (12,1 – 6)
• Anlass der Auseinandersetzung• Verhandlungsversuch Jiftachs• der Kampf • die Verfolgung Simson (Ri 13 – 16)
Mehrere Änderungen im Schema.
Verschiebung des Verhältnisses Freund und Feind. Die Feindgefahr wird weniger drastisch geschildert, der
Aggressionfaktor liegt stärker auf der Seite Israels. Erzählung beginnt mit Geburtsankündigung (auch Mose, Samuel, Jesus, Johannes – aber sehr selten!). Ende Kap. 12 – Abschnittsende-Zeichen im hebrä. Text und dann kommt das in Kap. 13 schon wieder. • Rahmenschema • Geburtserzählung • Simsons Auseinandersetzung mit den Philistern• Rahmenschema• Simson und Delila • Simsons Ende • Rahmenschema Wir wissen nichts über das Alter der beiden, die keine Kinder haben. Geburtserzählung Ri 13
Wenig Bewegung, ist v.a. Dialog. • Einleitung, Situation• Bote Got es erscheint zum ersten Mal• Bote Got es erscheint zum zweiten Mal• Opfer• Geburt Simsons V 4: „und nun" - es geht nicht um den Eintritt der Schwangerschaft, sondern um das, was damit verknüpft ist. Das weist auf ganz besondere Führungspersönlichkeiten hin. Kultische Vorschriften: Wein, unreines Essen. Verhalten der Mut er soll sich auf das Kind übertragen. V 5: in V 3 heisst es „du wirst schwanger werden" & in V 5 heisst es „du bist schwanger" - Formulierung „du bist schwanger und wirst einen Sohn gebären" ist ein Zitat aus Gen 16 (Sara). Nasiräergelübde: Bestimmung des Kinders als nasiräer = „entziehen, aussondern", auch Num 6,2-7 – da ist
das eine Gelübdeform (sich für eine best. Zeit der Got heit JHWH weihen, als Zeichen schneidet man die Haare nicht). Das wird in Numeri nur von Erwachsenen berichtet. In 1 Sam 1 – da gibt's eine Variante, da verspricht Hannah, dass auf das Haupt des Sohnes kein Schermesser kommen soll. Exegetisch ungeklärt. Philister sind v.a. in der Ebene und an der Küste angesiedelt (heutiger Gaza-Streifen und etwas nördlich), eigentlich ein Bereich, wo die Israeliten nicht wohnen. Im Grenzbereich kommt es zu Konflikten. Philister kannten sehr bald schon die Verarbeitung von Eisen – Vorteil gg. die Bronzekulturen. Das Schwermessen wird in V7 nicht erwähnt, Zeitbestimmung wird erweitert – vom Mut erleib bis zum Tag des Todes. Kleine Unterschiede, die relevant werden. Das Opfer
Im Normalfall tragen die wichtigen Personen namenlos, aber hier bleibt die Frau Manoachs namenlos. Simson ist unzugänglich, die Eltern kommen nicht an das Kind heran – das wird sich wiederholen. Ende V 24, 25: Geburtsnotiz, Ruach Adonais fing an ihn zu treiben – der Geist Got es kommt sofort über Simson. Das Wort „treiben" ist eigentlich „stampen" und wir oft im Sinn von „beunruhigen" verwendet, ziellos.
Klausur erste Ferienwoche. Do. 30. Juni, 9-10.30Schriftlich: Exegese nicht auf Knopfdurck aufsagen Eigenständige Auseinandersetzung. Interpretation einer Stelle aus dem Richterbuch + 1-2 Stellen. Bibel mitbringen. Kommentare der EÜ möglich – aber nicht alles dort glauben. Literatur ist begleitend. Hauptliteratur schon lesen. Bewertung: Kompetenz im Umgang mit den Texten. Wir sind im Grenzgebiet zw. Israel und Philistern, auch topografisch. Grenze ist nicht so klar wie heute: Einfluss geht vermutlich weiter. Philister waren führend in Eisenverarbeitung, Landwirtschaft, … im 8./9. Jhdt. - industriell aufgebaute Olivenwirtschaft. Zuarbeit durch Israeliten? Die Hochzeit Ri 14,1 - 18
Die Vorbereitungen (V 1 -10) Die Frau – die Wahl Simsons wird in Frage gestellt, gibt's keine bessere als eine Frau von den Philistern – die Unbeschnittenen – abwertende Verwendung. Dritte Perspektive, die Got es: Vater und Mut er erkannten aber nicht, dass es von Adonai war. Die Frau ist richtig, die Formulierung gibt es immer wieder. Simson geht nach Timna hinab – neue kleine Episode: Angriff eines Löwen. Diese gab es zur damaligen Zeit. Szene bleibt nur bei Simson und dem Löwen, aber die Eltern kriegen davon nichts mit. Simson zerreisst den Löwen wie ein Böcklein → übermenschliche Kräfte. Normalerweise zerreisst man kein Böcklein, das passiert erst, nachdem sie getötet wurden. Löwe zerreisst normalerweise sein Beutetier. Der Löwe: gefährlich, stark, brüllendGot es Geist: stärkt Simson, zerreisst den Löwen, Simsons übermenschliche Kraft und Got es Geist werden durch die Erzählstimme in einem Zusammenhang gebraucht.
Kein Zufall, dass die Szene an der Grenze stat findet. Heirat, auf dem Weg: Honig aus dem Kadaver (V 8-9) nimmt er mit nach Hause. Die Herkunft verweigt er.
Merkwürdige Vorstellung – gibt's in Griechenland vielleicht. Als Methapher lesen: Löwe wird zum Süßen, zur Kostbarkeit. Licht der Nasirärer-Gebote: darf nichts Unreinen anrühren (Kontakt mit Aas). → Simson ist übermenschlich stark und braucht sich nicht zu fürchten, Geist Got es. Das Fest: Hochzeit wird kurz erwähnt. Trinkgelage. Philister scheinen hier of enbar nichts gegen die Heirat zu haben, es wird nichts erwähnt. Auf allend ist nur, dass sie Simson 30 Begleiter beigeben. Wer die sind, davon hören wir nichts. Das Rätsel: „Vom Fresser kommt Speise, vom Starken kommt Süßes". Rätsel ist unlösbar. Es gibt keine Lösung ohne Kontext der Erzählung.
Philister lösen es mit einer „List", sie setzen die Frau Simsons unter Druck. Simson erkennt die Lösungsstrategie. Interpretation: Antwort kann nur die Liebe sein. Erotische Interpretation. Simsons Stärke selbst. → Rätsel ist sehr of en. Eher scheint es in der Erzählung zu funktionieren: Simson hat nicht angenommen, dass man das Rätsel lösen kann. Hat Simson mit unlauteren Mitteln gespielt? Oder sind die Philister zu dumm? Es geht um einen ernsthaften Wet einsatz. Wer hat getäuscht? Philister formulieren die Antwort in Frageform: Was ist süßer als Honig, was stärker als ein Löwe? Simson muss bezahlen. Simsons Rache
Simson erschlug 30 Mann – Beginn der Gewaltspirale. Eindeutig mit Simson. Simson setzt die Weinberge in Brand. Die Philister setzen das Haus des Schwiegervaters in Brand. Simson schlägt die Philister. Vater hat Frau an Anderen geben. Philister schlägt die kleinere Schwester vor, will ihm of enbar nicht Übles. Vater hat es so gedeutet, dass Simson die ihn verratende Frau hasst. Simson geht auf das Angebot der jüng. Schwester nicht ein. Er reagiert anders: Reflektiert seine Rachegedanken. V3 – Unschuldig dieses Mal vor dem Philistern. Erstmals das Thema Schuld. Hält er sich vorher für schuldig? Jetzt fühlt er sich um seine Frau betrogen. Simson fängt 300 Schakale, Fackeln … schickt die Tiere in die Getreidefelder der Philister. Neben den Getreidefeldern verbrennen die Weinberge und die Ölbäume. Gewaltspirale. Philister erkennen den Grund für Simsons aggressives Handeln an und nennen ihn noch immer den Schwiegersohn des Timmiters. Noch immer nicht Feind! V 7: Simson ist weniger zimperlich V8: er schlägt zu – er bezieht immer alles auf sich selbst. Ret ung Simsons (15,18-19) Ruach Adonais kommt wieder über Simsons, er hat immense Kräfte. An der Ehrenhaftigkeit der Handlungen könne man zweifeln! V 18/19 Simson hat Durst und bittet Got . Er spricht den Sieg Adonai zu, wenn er jetzt stirbt, fällt er in die Hand der Unbeschnittenen. Erklärt die Philister jetzt generell zu Feinden, bisher waren es persönliche Konflikte. Got reagiert und spaltet den Mörser und schaf t eine „Quelle des Rufenden". Erinnert an Ret ung in der Wüste: Riesiges Ret ungswunder! Große Aufwertung des Simsons. Simson ist der Sieger, bestätigt und bestärkt. Er wird von Got ermächtigt und geret et. Schlusssignal: 20 Jahre Richter. mehrere explizite Ortsangaben: Timna, Aschkalon, Weinberge, Haus des Vaters der Frau, Kammer, Haus des Vater …. Die anderen haben of enbar fixe Orte, Simson wechselt hin und her zwischen den Orten. Dadurch ist er nicht fassbar, er gehört nirgendwo hin, weder in die Herkunftsfamilie, noch bei den Philistern. Dialoge: bunt gestaltet. Simson demonstriert eindrücklich, dass nichts ihn aufhalten kann. Simson und Delila Ri 16,3 – 21 Delila Frau im Tal Sorek hier ist ausnahmsweise die Rede von Gefühlen und EmotionenFrau wird mit Name genannt, die erste Frau, die einen Namen hat – deutet auf Unterschied hin! Aber es wird nicht gesagt, ob sie Israelitin oder Philisterin ist, wir hören nur Frau, nicht mehr. Delila wird von den Philistern in den Dienst genommen, sie soll herausfinden, wie Simson zu bezwingen ist. Vier kurze Dialoge Delila fragt direkt, Simson gibt dreimal eine falsche Antwort. Die Bezwingungsversuche werden nichts. Ein Lauernder sitzt immer in der Kammer, greift aber nicht ein ins Geschehen (Funktion bleibt unklar). Nach dem 3. Versuch ist klar, dass sie es ernst meint. Wendepunkt V 16: Simson erzählt von seinen Haaren, Got weicht von Simson, die Philister überwältigen Simson. Der „wilde Mann" Reliefs aus dem Gilgamesch-Epos: Kampf mit Löwen, 6 -7 Locken hat der Mann. Hebräisch: Delila schneidet die Haare ab. Septiaginta: Lässt die Haare abschneiden.
Obwohl Simson alles erzählt hat, scheint er nicht überzeugt, dass er bezwingbar ist. Die Bedeutung der Haare wird unterlaufen. Simson hat am Ende was übersehen.
Motive verknüpft: Nasiräer, wilder Mann – die Verknüpfung der Erzählung ist nicht immer spannngsfrei. Über Delila hören wir nichts weiter. Simson muss die Mühle drehen in Gaza: Arbeit eines Esels. Aber die Haare wachsen nach. Spannung! Bezug zum Anfang: Hat Simson eine Grenze überschritten.
Die Magie der Haare wird nicht anerkannt und doch. Damit wird gespielt. Streit zwischen den Got heiten. Freudenfest der Philister V 23-25: Opferfest für die Got heit Dagon, Simson wird zum Spaßmacher. Kulthandlung und Freudenfest verbindet sich. Simson ergreift noch einmal die Initiative V 26-30: Gebet – Rache für ein Auge Nur hier wird der Zusammenhang von Got und Kraft von Simson angesprochen. Ein Auge – es ist nur die Rache für die Hälfte dessen, was ihm passiert ist. Übertreibung! Simson bringt den Tempel zum Einsturz: Selbstmordat entat, es betrifft alle, nicht nur die Krieger. Begräbnisnotiz V31. Wie wird Simson gezeichnet?
Simson weiss immer selbst, was Recht ist. Simson stimmt eigentlich überhaupt nicht mit der Welt im Richterbuch überein. Er durchbricht alle Grenzen: sozial, ethisch, sinnloses Morden, religiös. Vorstellung, es braucht charismatische Führer, wird in Frage gestellt. Ist das das, was Israel ret et? Grundfrage ist: Was wäre eine Lebensform für das Volk im Land? Zur Verfassungzeit ist die Monarchie schon gescheitert im Land. → Verabschiedung vom Schema, es ging eine Zeitlang, aber auf Dauer geht das nicht. Das selbe gilt für die Monarchie – Hof nungen auf David … aber auch die scheitert. Wie kann man got gefällig ein gelingendes Leben im Land führen? Was braucht es für eine Verfassung? Lesart: Gewissen! Wonach können sich die Menschen richten? Interessant: Auf den Kopf stellen! → Erzählstrategie für die Leser_innen. Aber: Göt lich sankierte Auflösungstendenz. Bewusst wird eine Heldensage in die heiligen Texte Israels eingebaut. Erzählung erzählt so, dass wir mit Simson mitgehen. Die Figur wird bei aller Kritik nicht unsympathisch Vergleich: Literatur des Karneval – Darstellung gr. Helden, die dann aber gestürzt werden. Ventil für 1 x im Jahr, bricht den Alltag.
Karnevaleske Übertreibung? → Vorteil der Lesart: Übertriebener Humor. Regt zum Lachen an. Zugleich Vorteil: Leser_innen wachrüt eln. Richterbuch vermutlich nach-exilisch entstanden: • Sehen nach Monarchie/charismat. Führern ↔ Form gescheitert. • Richter als Gegenkonzept zur Monarchie (erbl. Nachfolge) – Richter hat den Vorteil, dass Got sich immer den Besten auswählt → gg. diese These sprechen Jiftach & Simson Kritik an beiden Formen, aber ohne Angebot einer idealen Antwort. Das bleibt uns das Richterbuch schuldig. Nächstes Konzept: Selbstorganisation ohne Führer → auch das geht schief! (Micha) – die Israeliten– die Philister– sein Got– die Frauen Simson fehlt das Bewusstsein für Normenhandlungen. Folien Simson als theologischen Kontrapunkt! Zeit ohne Richter (Ri 17 – 21)
Struktur wird oft ausschließlich erstehungsgeschichtlich erklärt.
Schlußteil wird oft „Anhang" genannt – aber da werden eigentlich die großen Fragestellungen fortgeführt.
• Leben im Land• Führung (hier: wenn keine da ist)• Solidarität der Menschen, insb. der Stämme zueinander (Bezug Deborah, Gideon, Jiftach) → diese Schiene wird weiter entfaltet Verbindendes: es gibt keine zentrale Führungsgestalt mehr • keine Richter• keine Könige (darauf werden wir hingewiesen)• Jedermann tat das Rechte in seinen eig. Augen Samuel ist Richter -und Prophetengestalt und führt zu den Königen hin. Ri-Buch ist of enbar Reflexion vorab. Kreativität liegt – Lesart G.-B. – in der Zusammenstellung der Texte. Erzählzusammenhänge: • Micha, ein Levit, Dan Ri 17 - 18• Eine Gewalttat in Gibea Ri 19• Bürgerkrieg Ri 20 -21 Micha, ein Levit, Dan (Ri 17-18)
Micha tritt als einz. Figur auf, wir erfahren nichts über seinen Stamm. Das scheint of enbar nicht so wichtig zu
sein. Dazu kommt in Ri 18 ein ganzer Stamm, konkrastreiche Begegnung mit dem Stamm Dan.
Einordnung „Isrealiten führen fort Böses zu tun . " fehlt hier. Wir bekommen keine Wertung aus Got es Perspektive mehr – große Leerstelle. Es fehlt für die Leser_innen eine Perspektive, es gibt keine klare Richtlinie durch Got . Wir sind stärker auf unser Wissen angewiesen. Micha wird eingeführt (Herkunft, Name). Klass. Beginn.
Aber dann steigen wir mitten in einen Dialog ein ohne die Vorgeschichte zu kennen.
Micha redet mit seiner Mut er: 1.100 Silberstücke • unklar, woher das Geld stammt … Verb lakach in Passivkonstruktion – unterschiedlich … • Micha gibt das Geld seiner Mut er• Die Mut er weiht das Geld JHWH / positive Formulierung / Zweckbestimmung Fluch: Geld beschützen – Segen als Kompensation … geht das? Micha lässt Kultgegenstände anfertigen Mut er nimmt 200 Stück und gibt es dem Goldschmied Schnitzwerk und gegossenes Got esbild – Holzkorpus überzogen mit GoldfolieAuf allend: Keine Wertung! Anders: Dt 27 Micha hat e für sich ein Got eshaus / Erzählstimme sagt uns das. Erst jetzt ergreift Micha selbst die Initiative, er macht ein Efod und TerafimEfod: Kult. Kleidung? Hohepriester & David trägt ein Efod – meistens ist es Textile; Tuch, mit dem es möglich war heilige Gegenstände anzurühren.
Terafim: Kultfigur wahrscheinlich aus der Ahnenverehrung Micha füllt einem seiner Söhne die Hand = als Priester einsetzen. V 6 „In jenen Tagen gab es in Israel noch keinen König; jeder tat, was ihm gefiel".
= „Ein Mann tat das Richtige in seinen Augen" Das ist Kritik: weil der Kult ist ja geordnet, was Micha + Mut er tun, widerspricht den Kultregeln. Micha und der Levit
Neue Person in V7 – Herkunft, Funktion Leviten haben keinen Landbesitz, sie dürfen überall leben, aber eben als bevorzugte Fremde. Levit will sich irgendwo anders niederlassen, ist ziellos unterwegs. Levit ist in spät. Zeit jemand, der den Menschen Weisung bringen soll – hier anders gezeichnet. Micha & der Levit kommt ins Gespräch. Micha macht Angebot – werde Vater & Priester & Bezahlung / Jobangebot. Levit bleibt – er wurde für ihn wie einer seiner Söhne. Was wünscht sich Micha? Micha sucht eigentlich Vatergestalt, Orientierung. Levit scheint ihm besser zu sein als eig. Sohn als Priester. Hof nungen erfüllen sich nicht, das schwingt aber nur implizit mit! V 13 Micha deutet die Ereignisse als Zeichen, dass JHWH ihm Gutes tun will, weil der Levit ihm zum Priester wurde. Aber: Kultvorstellung ist total problematisch! (Haus, Priester) Land – Situation Dans (18,1) „Es gab keinen König in Israel" - nimmt den Platz ein, den vorher die Rahmenformulierung hat e .
Mit der Wiederholung wirkt es stärker als Kommentar. Vorstellung Stamm Dan: kein eig. Ortsbesitz, ist auf der Suche nach einem Wohnort – entspricht nicht Josua und Ri 1, 34-35 …. Unsicherheit der Zuordnung der Stämme → verschied. Traditionen der Landnahme sind im Richter-Buch verknüpft (einmal Süden, einmal Norden). Daniten sind Suchende, wollen sich niederlassen. Die Kundschafter (18,2 – 10) Sie senden 5 Männer aus. Erst als sie beim Haus Michas sind verlangsamt sich das Erzähltempo. Ambivalente Formulierungen: Got sieht auf euch! - prüfend / bewahrend-begleitend V 7 – Kundschafter kommen nach Lajisch Keine Beleidigung, keine Gewalt. Aber auch mit niemand anderen etwas zu tun. Unverbunden nach außen. Sie leben ruhig, sorglos, of ensichtlich friedlich. Aus der Perspektive der Kundschafter: leicht zu erobern auf den ersten Blick. V 8 – Bericht für die Daheimgebliebenen Berichten und Drängen zum AufbruchBegründung erst im Anschluß: sorgloses, ruhiges Volk – Land wird gepriesen (weit, geräumig, Got hat es in eure Hand gegeben, den Ort, wo es keinen Mangel an irgendetwas gibt) – diese Aussage kommt nur von den Kundschaftern, nicht von Got ! Erster Anhaltspunkt, dass sich die Kundschafter in eine Führungsrolle einschreiben. Sie deuten im Hinblick auf Got , auch wenn nichts direkt dafür spricht. 600 Krieger, Waf en – das ist ein großes Heer für die damalige Zeit. V 14 – Kundschafter reden über die Kulturgegenstände Michas. „Nun wisst, was ihr zu tun habt". Sie überlassen die Entscheidung des Anderen. Was tut man mit den Got esschätzen? Ambivalente of ene Frage. V 16 stellt schon fest, dass die 600 bewaf neten Männer am Eingang des Tores stehen. Fünf Männer rauben die Kulturgegenstände. Antwort ist knapp: „Schweig! Halt den Mund! Geh mit uns und werde uns Vater und Priester! Was ist besser - wenn du Priester im Haus eines einzigen Mannes bist oder wenn du Priester für einen Stamm und eine Sippe in Israel bist?" - eröf nen neue Möglichkeit für den Priester. V 20 – Herz des Priesters wurde froh, er nahm das Efod & Co und kam in die Mitte des Volkes. Jetzt ist es der Levit selbst, der das Got eshaus ausraubt, nicht mehr die Kundschafter. Levit wechselt relativ schnell die Loyalität und Zugehörigkeit. Kundschafter treten zurück, es kommen künftig immer die gesamte Gruppe in den Blick.
Micha begegnet und in V 22. Micha bemerkt den Diebstahl, verfolgt die Daniten, will sie zur Rede stellen. Daniter sind stärker, unverrichtete Dinge. V 27 – Daniter ziehen unbehelligt ihres Weges. Stadt Lajisch fiel ohne gr. Gegenwehr zum Opfer. Es gab keinen Ret enden. Wiederaufbau der Stadt – Namensgebung Dan. Got esbild wird aufgestellt. Heiligtum von Schilo wird damit begründet. Kenne wir aus Josua 18, Samuel. Erzählung verknüpft verschiedenes: – Landnahme– Bau Got eshaus– Kultlegende Vermutlich zusammengeflossen in insg. sehr kritischer Erzählung. Kein Strang ist rein positiv. Micha reagiert. Ergreift selten die Initiative.
Micha handelt JHWH gemäß, versucht einen Kult zu installieren, aber er weiss of ensichtlich nicht, wie das korrekt zu funktionieren hat. Micha ist kein Held, keine Führungspersönlichkeit, gibt angesicht der Übermacht auf. kein eig. Ziel, tut aber nichts, was schrecklich erscheint, er richtet sich nach der Macht, bleibt passiv „Katalysator" für die Erzählung stark, organisiert, gewalttätig und aggressiv berauben und überfallen Schwächere in Ri 1 sind sie die Verlierer, hier nicht • Kundschafter erfolgreich, ermutigen zur Eroberung, schätzen alles richtig ein ergreifen die Initiatve, übernehmen Führung: haben Ziel und Aufgabe • Bewohner von Lajisch wir erfahren nur die Außenperspektive friedlich, arglos, ruhig → selten das eroberte Völker so positiv dargestellt werden wohnen in Sicherheit ----> Chaos wird drastisch geschildert, was passiert, wenn es keine Leitung gibt. Wunsch nach einem König? In diese Leerstelle hinein gilt es zu fragen, wie weit die Feststellung „Es gab keinen König" der Wunsch nach Monarchie ist. Zunächst ist das eine Feststellung. Aber: König könnte Stabilität bieten, ethisch-kultische Orientierung (Joshia, ….) Ri-Buch wurde nach dem Scheitern des Königtums geschrieben. Naivität? Soll verstärken, dass eine Richtlinie fehlt: Der leitende Maßstab ist der Einzelne, nicht JHWH. Es fehlt eine Ordnungsinstanz/Weisung: implizite Kritik an Michas Kult, implizite Kritik an Landnahme/Eroberung …. Kritik am Chaos, aber keine Antwort auf die Grundfrage nach der Führung. Erzählung weist auf eine Leerstelle hin. Königsbücher zeigen, was bei gutem/schlechten König ist. Richterbuch zeigt, was ohne König ist. → Keine Antwort! Kritik am Heiligtum: wird angebracht, aber es gibt keinen einz. Hinweis auf Jerusalem – kein positives Gegenbild. Die and. Bücher reden von Kultzentralisation. Besonders auf ällig, weil Kritik an den Heiligtümern geübt wird. Welche Welt spiegelt das Ri-Buch? – Geschichtsbewältigung im Land, in nach-exilischer Zeit, wo die Option Königtum einfach nicht mehr möglich ist, sondern Einfügen ins Großreich Persien.
verschied. Positionen sh. Folie → der Erzählung merkt man an, dass verschied. Traditionen dahinter stehen. Aber wie das genau war, ist nicht mit Sicherheit zu sagen. Der Levit und seine Nebenfrau Ri 19
Weltbeschreibung „Nicht-Existenz eines Königs" Es gibt vom Norden mehrere Routen nach Jerusalem. Bethelehem ist südlich Jerusalem. Allg. Einleitung Einleitung in die Erzählung V 1 c – 2 c Alle Protagonisten bleiben namenlos (erstmals!), nur „ein Mann, ein Levit . ", verankert am Rand des Gebirges Ephraim. Nebenfrau aus Bethlehem in Juda – von der Hauptfrau hören wir nichts. V 2: Spannung, weil sich die Frau von ihrem Mann entfernt, sie geht wieder in das Haus des Vaters. Wegstrecke ist in einem einz. Satz. Zunächst Problem mit Semantik: V 2 znh = „huren", „prostituieren", hier aber problematisch …. würde sie der Vater dann überhaupt aufnahmen, das beschreibt Verhalten von Frauen, die sich nicht generelle Rollenerwartung einfügen – das könnte der Grund für die Wertung sein! Lesart war immer schon problematisch, Septuaginta übersetzt „und sie empfand Abneigung ihm gegenüber" - irgendwas, was das Verhältnis gestört hat. Das sind 2 verschiedene Erklärungen, weil das Fehlverhalten bei ihm oder ihr liegen kann. Durch die Präposition wird deutlich, dass das enge Verständnis „prostituieren auf dem Leviten" nicht ganz Klar ist, sie geht aus freien Stücken weg, geht zum Vater und blieb dort 4 Monate lang.
Erst dann ging ihr der Mann nach, um sie zurückzubringen. „Zu ihrem Herzen reden", kein Zwang. Der Mann und seine Frau blieben namenlos. Er kommt zum Haus des Vaters, dieser nimmt den Mann freudig auf. Tage der Gastfreundschaft werden ausführlich geschildert. Der Mann bleibt 3 Tage in B. Automatisch werden sie dort als Paar bezeichnet, die Frau tritt in den Hintergrund. Der Schwiergervater will den Mann halten, der Schwiergersohn will aufbrechen. Gründe erfahren wird nicht. 4 Überredungsversuche, 3 glücken Überschwendliche Gastfreundschaft des Schwiegervaters. Erst in V 10 kann sich der Mann der Gastfreundschaft entziehen – unabhg. der Reisezeit (Hitze). Tageszeit wirkt sich negativ aus, sie brachen auf, als sich der Tag schon geneigt hat. Sie kamen bis Jebus, das vor Jerusalem liegt. Wanderung bei Nacht wird meistens als zu gefährlich erachtet. Suche nach einer Unterkunft.
Übernachtung in fremder Stadt: Klare Option gegen „die Anderen" → Beginn Ri-Buch, es soll keine Beziehungen geben mit den Anderen. Jesusiter-Sadt wird abgelehnt. Sie kommen bis Gibea, eine Stadt Benjamins. Dort blieben sie. Es gibt niemanden, der sie in sein Haus aufnehmen würde, um zu übernachten. Krasser Gegensatz zum Schwiegervater. Tempo der Erzählung ist sehr langsam. V 16: Alter Mann – viele Infos von der Erzählstimme: vom Gebirge Ephraim, er wohnt als Geher im GebirgeV 17: der alte Mann sieht die Reisenden, beginnt ein Gespräch V 18: Antwort ausführlich – auf allend ist, dass der alte Mann auch aus Gebirge Ephraim kommt (das haben wir vorher vom Leviten gehört) Bietet Gastfreundschaft an. Es beginnt ganz fröhlich. V 22: Es ging ihrem Herzen gut. Wieder positiver Zustand. Aber dann kippt die Situation, es kommen die Männer der Stadt, Männer der Bosheit, umlagern das Haus und schlagen an die Tür. Vgl. Situation Lot – Gen 19, ganz deutlich. Männer fordern, den Mann herauszuführen und ihn zu erkennen. Es schwingt Gewalt in der Rede mit. Der Gastgeber muss schützen nach den Regeln der Gastfreundschaft. Es legt nahe, die eig. Tochter als Pfand anzubieten – Parallele Lot. Es geht nicht um Homo- oder Heterosexualität, sondern um Gewalt. Die Fremden werden gebrandmarkt. Wer führte die Frau hinaus? Der Gastgeber oder der Gast? EÜ: Levit – das ist nicht im Text. Frauen kommen einfach zu Tode, niemand greift ein. Vergewaltigungsszene wird nicht genau geschildert. V 26: Frau lebt noch. Sie fällt am Eingang nieder. Perspektivenwechsel: Seine Sicht des Morgenbeginns, als ob er überrascht wäre. Distanziertheit. Zwingt die Leser_in in emotionale Rolle. Fast hät e sie es geschaf t, wieder in Sicherheit zu kommen. Dialogbeginn – es gab aber keine Antwortende. Er packt sie auf den Esel und geht. Wir wissen nicht, ob sie lebt oder nicht. Um die Möglichkeit auszuschließen, ergänzt die Septuaginta, sie war gestorben – andere Übersetzungen tun das nicht. Dann zerstückelt sie und sendet sie in das ganze Gebiet Israels. Hebräischer Text lässt of en, ob sie vorher schon tod war. Ähnliche Erzählung: Saul zerlegt Ochsen. Das, was der Mann tut, ist skandalös, er gönnt ihr keine Totenruhe, sondern macht das Unrecht in ganz Israel gekannt. Kommentar: Sowas wurde davor noch nie gesehen! Einzigartigkeit des Verbrechens. Denk darüber nach, beratet und redet! – Globale Reaktion! Erzählung sinnloser Gewalt. Es gibt keinerlei Motivation, keinen Anlaß, keine Erklärung. Erzählung steht ohne irgendeiner Erklärung in der Bibel. Gewaltspirale. Vgl. 17 „Jeder tat, was richtig in seinen Augen ist" Viele Zeitangaben. Gesamte erzählte Zeit: 4 Monate und 2 Tage 2 Tage und eine Nacht werden ausführlich erzählt. Genaue Angaben für Abend und Morgen am letzten Tag. Unterschiedliche Formulierungen. Häufig ist es die Morgendämmerung, wo die Got heit eingreift – es gäbe Hof nung, aber hier greift die Got heit dann nicht ein. Spezielle Dramatisierung! → Zeit wird gewertet: Dunkelheit = Gefahr, Verbrechen Rand des Gebirges Ephraim bis BethlehemRaum wird umrissen, nur tlw. Ausgestaltet. Gegensatzpaar: drinnen – draussen / zugehörig – fremd Versgliederung sh. Folie Keine klaren Linien im Haupt eil der Erzählung. Wo sich zeitlich Einschnitte ergeben, da passiert nichts auf Ebene von Raum und Personen … es geht immer weiter → Gesamteindruck: durchgehende Erzählung, man kann nicht aufhören. Modell Zeit/Raum/Personen → oft gut geeignet für die Gliederung. Klausur! Bezeichnung: nur am Beginn als Levit bezeichnet. Er ist landlos, hat keinen Erbbesitz. Er untersteht einer gew. Schutzbedürftigkeit, diese nimmt er auch immer wieder in Anspruch. Auf allend aber ist, dass er später eben nicht mehr „Levit" genannt wird. Manche Exegeten überlegen, ob es nicht eine spätere Interpretation dieser Figur ist. Figur wird mit der Bezeichung „Levit" problematischer: Vorstellung, dass er Weisung geben soll, er weiss, was Got es Gebote sind → das erfüllt er nicht! → Zug der Kritik an Leviten, die ihrer Aufgabe nicht gerecht werden. Wir auch als „Mann" und „Herr" angesprochen, in V 17 ist er „Wanderer" - immer situationsbezogene Bezeichungen. Levit ist nicht allzu entschlußfreudig, er reagiert auf Situationen. Was hat er sich vom Nachreisen erhof t? Das bleibt unklar. Motivation hinter seinen Handlungen wird nicht angesprochen. Klar ist einzig die Abgrenzung gg. den Fremden. Hier handelt er in Übereinstimmung mit den gr. Linien des Richter-Buchs: Israel soll keinen Kontakt mit den Völkern haben. Aber er ist erfolglos dabei. Nebenfrau. Handelt nicht entsprechend den Rollenerwartungen.
Erscheint im weiteren Verlauf der Erzählung nur mehr als Objekt/Opfer.
Zurückkriechen: ist das noch irgendwie Initiative? Oder nur ein Lebenszeichen? Der alte Mann in Gibea Die Männer Gibeas sie sind fest entschlossen, fordernd, gewalttätigParallele zu Gen 19: israelitische Männer verhalten sich wie „fremde" Männer Charakterisierung funktioniert nur in der Gegenüberstellung. → Israel versagt an seinen eigenen Ansprüchen Warum gibt es so eine Erzählung? Stibb (München): frühe Erzählung aus der Monarchie – Ansatzpunkt sind die Orte: Bethlehem = David, Gibea = Saul (das ist aber fraglich, Gibea = Hügel). Gelesen als Polemik zur Auseinandersetzung zw. Haus David und Haus Saul. Ob das die ursprgl. Erzählung erklärt – fraglich! Grundintention: Auflösung der Welt der Richter. Schluss zeigt an, dass das Einzelereignis Bedeutung für das ganze Volk haben wird. Schlußgeschichte Verschicken der Leichenteile: Übertreibung, Parallele Saul – Ochse … Intention richtig, aber die Leute wissen nicht mehr wie man es umsetzt. Israel gegen Benjamin Ri 20 – 21
Klassische Grenzen: Dan im Norden, Beer-sheba im Süden. Sie versammeln sich in der Mitte in Mizpah, vor Got , an einem Heiligtum.
Sie fordern den Leviten auf, zu erzählen, was passiert ist. Da gibt's kleine, aber feine Unterschiede. • Rolle des Gastgebers wird ausgeblendet. • Intention der Männer ist genannt: zu töten.
• Keine Erwähnung, warum sie ihr Gewalt antun und ihm nichts.
• Erwähnung, dass sie daran gestorben ist. Er erklärt sein Vorgehen und wertet es als etwas, was ganz Israel betrifft. Wir hören erstmals von seiner klaren Ordnungsvorstellung: Recht – Unrecht in Israel. Fordert auf zu handeln → Das Volk solidarisiert sich und „handelt wie ein Mann". Relativ spontane Initiative, die konsequent durchgehalten werden soll. → Gibea zur Rechenschaft ziehen.
Betont wird, dass sich das Volk soldarisiert: mehrere Bezeichnungen für die Geschlossenheit der Stämme: Israel, Volk, Volk Got es, (kultisch) Gemeindeversammlung, Versammlung. → alle Begriffe, die Einheit bezeichnen in einer Erzählung. Verschiedene Redaktionen? Stammesgebiet wird akzeptiert, aber die Auslieferung der Schuldigen (Todesstrafe) wird verlangt. Dieser Versuch ist eigentlich sehr dezent nach der Versammlung mit allen Waf en. Die Verhandlung scheitert aber. Ausführlicher: Kämpfe. Kampf gegen Benjamin Versammlung der Stämme Die Kämpfe: Alle Stämme gg. Benjamin, aber es wird nicht aufgezählt, ob es wirklich alle 11 anderen Stämme waren. Aber Eindruck: Alle gegen Benjamin. Aufgebot ist beachtlich: Bejaminiter (V 15): 26.000 Mann + 700 Mann aus Gibea. 700 besonders ausgwähöte Männer mit verdrehter Hand (Linkshänder), die den Stein gezielt werfen können (Scharfschützen). Werden als tüchtig und kampf ähig geschildert. Auf Seiten der Anderen: 400.000. Zahlen vermutlich übertrieben! Koaltion der israelit. Stämme beginnt den Kampf mit einer Befragung Got es: Sie gehen zu Heiligtum nach Beet-El, vgl. Ri 1 „Wer soll hinaufziehen?" - „Juda zuerst". Aber dann gehen die Söhne Israels los, die Frage ist irgendwie nicht kontext-passend. Anklang Ri 1 oder Fehler? Besondere Befragungen! Es fehlt aber „Tu das, Got ist mit dir" → sie verlieren trotz der überdrückenden Übermacht in der ersten Runde. Immenser Kampfverlust. V 23: Söhne Israels weinten vor Got . Klage! Nächste Frage: „Soll ich fortfahren mit Kampf gg. Bruder?" - Adonai: „Fahrt fort". Benjamin wird erstmals „Bruder" genannt – Bruderkrieg! Zusage Got es scheint klar zu sein. Aber es funktioniert wieder nicht. Große Niederlage. 18.000 Mann sterben. Interessant ist auch die Tatsache, dass nie etwas über die Verluste der Bejaminiter gesagt wird. Befragung wird nochmal ausgebaut, Legitimation ausgebaut. Da befand sich die Bundeslade. Autorisierter Priester als Num 25 Pinhas. Da dürfte es doch keinen Zweifel geben, dass dieser Ort der richtige für die Got esbefragung ist. Pinhas: eher wie ein Kommentar zu lesen, unpassend in der Gesamtzählung, rechtfertigende Einfügung. Er bleibt eigentlich untätig, er legitimiert nur. Frage erneut „. oder soll ich aufhören?" - sie wollen verlässliche Antwort. Antwort: „Zieht hinauf …" - explizite Zusage für den Sieg durch Got . Möglichkeit des Kampfendes wird explizit angedacht. Änderung: Israeliten erweisen sich als überlegende Strategen – Hinterhalt, … Got esbefragung beflügelt die Strategie (!?). Entscheidend ist aber letztlich die neue Strategie für den Sieg der Israeliten. Getötet wurden ausschließlich Krieger. Gewachsene Erzählung: Zahlen stimmen nicht zusammen, ergeben wenig Sinn.
Einzige Zahl, die Sinn ergibt: 600 Mann bleiben von den Bejaminitern übrig, sie fliehen zu Felsen und verweilen dort 4 Monate lang. Diese lassen sie auch am Leben. Erzählerisches Nachahmen des Chaos?Bestimmte Kriegstaktik? → Israeliten haben sich was überlegt mit den Hinterhalten und es funktioniert. Konkrete Ortsangaben am 3. Kampftag. Felsen von Rimmon dürfte Richtung Osten, Wüste Juda sein. Beteiligte Personen: Koalition Israels, bestrebt das richtig und gut zu lösen. Das scheint auch zunächst nicht fehlzuschlagen. Aber sie verhindern keinen Bürgerkrieg, sondern ein Stamm wird fast vollkommen vernichtet. Frage nach der Legitimität des Bruderkriegs? Bis V 48 wäre das Ganze in Ordnung, aber dann kippt es, weil sie am Stamm Israels so handeln wie an ihren Feinden. Gewisse Zweifel schon in der Got esbefragung „Mein Bruder". Bodenlose Gewalt ohne Grund.
Ambivalent ist die Rolle Got es: unklare Auskünfte. Problematisierung des Bürgerkriegs auch auf der Ebene Got . V 35: Got steht hinter dem Sieg. Mitleid mit Benjamin Ri 21 Es ist ein ernsthaftes Problem entstanden! Zwiespalt in der Gerechtigkeit! Es ist alles eskaliert. Suche nach Weg, den Stamm B. Aufzubauen. Sie klagen in Beetel. Klage über genau das, was sie gerade angestellt haben. Kommunikation mit Got bleibt einseitig, er schlägt keine Strategie vor. → Sie versuchen das Problem aus eigenen Kräften ohne Leitlinie zu lösen. Erinnerung an den Schwur. Einzelne Gewaltgeschichte wird zur nationalen Angelegenheit. Spirale der Gewalt. Solidarität der Stämme untereinander. Solidarität des Stammes mit Bewohnern, obwohl sie Unrecht begangen haben. → gegen alle Wertemaßstäbe Es braucht 3 Anläufe bis die Koaltion die Benjaminiter schlagen kann. Anstelle des Abschlußjubels gibt es eine Art Kater nach dem Erwachen: Ein Stamm fast ausgerot et. → Problematik am Beginn Kap. 21. Auf allend ist, dass wir nichts über das Schicksal der Übeltäter hören. Sind die eigentlich gestorben? V1: Problem des Schwurs in Mizpa: Schwur ist bindend. V2: Klage an Adonai: Warum ist das geschehen, dass 1 Stamm vermisst wird. Fast schon wie eine Totenklage, als ob es keinen Weg zurück mehr geben könnte. Die Israeliten bekommen keine göt liche Anweisung zur Problemlösung. Sie überlegen wieder selbst. Es geht um Strategieentwicklung. In eig. Perspektive ist es keine heldenhafte Tat, die sie begangen haben, sondern es ist ein Ereignis, „etwas, das passiert ist". Zunehmend Passiv-Formulierungen, es wird kein Subjekt genannt. Got wird für die Situation verantwortlich gemacht: Er haben einen „Riss" in Israel gemacht. Got ist nicht dageben eingeschritten, also ist er schuld. Das Bild kippt! Verantwortung?! Umkehren der Einstellung: „nacham" - Umkehr der Haltung einer best. Person, best. Sachverhalt gegenüber. Sorge um die Benjameniter. Aber: Sie ändern ihre klare Vorstellung von rechtmässigem Handeln nicht. Eigene Ordnungsmassstäbe werden nicht grob verletzt. Sie versuchen so gut es geht, richtig zu handeln. Schwur: keine Frauen aus eig. Reihen. Frauen aus anderen Völkern sind sowieso Tabu. Woher bekommt man Frauen her? → Versammlung in Mizpa: Suche nach Interprationslücke. V5: Wer war nicht bei der Versammlung? Wir erfahren wieder was von einem Schwur: alle sollen sich versammlen und wer nicht nachkommt, der soll getötet werden. Merkwürdige Formulierung! Drastisch! Dadurch ist möglich: Nachsehen, ob es jemand gibt, der auszurot en ist. Aufrechterhaltung der Ordnung! Niemand von Jabesch-Gilead war bei der Versammlung. Schuldige gefunden! Sie ermorden die Männer von Jabesch-Gilead, ermorden alle verheirateten Frauen und Kinder – so kommen sie zu 400 jungen Frauen als Beute. Diese werden den Benjaminitern gegeben. Gewalt mit neuerlicher Gewalt kompensiert. Aber die eigene Logik der Argumentation passt. Trotz des Geschenkes kommt es zu keinem Friedensangebot Benjamins. Sie kehren aber in ihr Siedlungsgebiet zurück. Aber: es sind nicht genügend Frauen! V 15: Mitleid mit Benjamin. Suche nach weiterer Lösung. V 16 – 18: Problemformulierung. Mitleid, wollen was tun, wir dürfen ihnen unsere Töchter nicht geben. V19: Fest für Adonai in Schilo (bekanntes Heiligtum). Befehlen den Benjaminitern, dort hin zu gehen und in den Weinbergen zu lauern und sich Frauen zu rauben. Fiese Situation! Schicksal der geraubten Frauen bleibt gleich. Aber: der Rest des Dorfes darf am Leben bleiben. Vorgehen ist nicht in Ordnung, das ist selbst den Israeliten bewusst. Das Dorf hat sich nichts zu Schulden bekommen lassen, Schilo hat auch den Schwur geschworen. Ausrede V22: Wenn die Väter und Brüder kommen, wird an die Barmherzigkeit appelliert, die Schilo-Männer bleiben aber unschuldig. Notlösung, seid damit einverstanden. Im Zentrum steht die Einhaltung der Gelübde. Auf der Strecke bleibt der normale Umgang mit den Mitmenschen. Selbst aufgebaute Anforderungen werden penibel eingehalten, Selbstverständliches wird ignoriert. → Bild der Koaltion wird immer ambivalenter. Anwachsen der Gewalt. Solidarität und Mitleid bleiben problematisch. Wo sind die Maßstäbe? Opfer von Ri 19 wird ständig wiederholt. Got bleibt hier still. Israeliten berufen sich auf ihn. Indirekt ist Got extrem laut: Leser_innenperspektive! Beim Schwur geht es nicht explizit darum, dass der Schwur JHW geleistet wurde, das ist implizit irgendwie dabei. Da bleibt ein Fragezeichen! → Lesen als Kritik! Ziel ist am Ende erreicht, Benjamin ist mit Frauen versorgt. Aber die Art und Weise ist ganz kritisch zu sehen. Benjamin gg. den Rest Isreael scheint ein virulenter Konflikt zu sein. → Frühe nachexilische Zeit als Redaktionszeit? Jerusalem wurde aufgebaut, Rivalitäten zw. Bet-El, Mizpa und Jerusalem. Region Benjamin blieb weitgehend verschont von babylonischen Plünderungen. Juda ging es viel schlechter. Erzählung verzichtet allerdings darauf, Juda als strahlenden Sieger darzustellen. Niemand kommt wirklich gut weg, keine klare Schwarz-Weiß-Zeichnung. Kritische Einstellung gegenüber dem Konflikt, die Auseinandersetzung ansich wird kritisch beurteilt. Lokalisierung der Orte ist umstritten, gibt unterschiedliche Varianten. Gab es zwei Bethels? Bethel = Haus Got es – könnte auch terminus technicus für Heiligtum sein. Schilo: könnten auch verschiedene Orte sein. Klage – Raub der Frauen – gew. Konsolidierung – im 2. Bogen kommt es zur Rückkehr Benjamins und Israels. Ende des Buches: Sohne Israels gingen nach Hause zu ihrem Erbbesitz. Dort waren wir auch am Ende des Josua-Buchs. Es scheint kein Konflikt aktuell of en zu sein. „Es war kein König in Israel, jeder tat was Recht war in seinem Augen". Levit: deutet die Ereignisse Ri 19 für ganz Israel Israel – Zusammenschluß der Stämme: ohne Führungsgestalt, versuchen die Ordnung wieder herzustellen, Kontakt zur Got heit ist ambivalent, Gemeinschaft wird problematisiert. Ansatz ist gut, die Durchführung scheitert (wie immer im Ri-Buch, v.a. in den letzten Kapiteln) JHWH: ambivalente Rolle, unklare Antworten. Solange die I. Böses tut, griff Got ein im Ri-Buch. Diese Funktion schwindet hier. Wackelige Vorstellung, wie Leben funktioniert. Trial & Error. Fehlende Richtlinien werden problematisiert. Es bräuchte eine Instanz, die Ordnung garantiert und die mit Got vermitteln kann. Aber König ist das auch nicht unbedingt hier. Das erfahren wir hier nicht. Am Ende des Ri-Buchs haben wir keine Handlungsvorschläge. Es wird nur gezeigt, wie es nicht geht. In späterer Zeit wurde das Teil der Geschichtskonzeption zw. Josua und Samuel. Blick auf die großen Themen und Motive sh. Folie (wo was vorkommt) Israel: große Konzeption Stämme: wer ist Israel? Solidarität Führung oder Fehlen der Führung Land – Landbesitz 5 Fragen, um die es dem Ri-Buch geht. Wie hängt Got da drin zieht sich durch. Ideale Konzeption, dass sie gemeinsam Israel bilden könnten. Anzahl unterschiedlich. Grafik, wo sich Israel findet in den einz. Kapiteln. Bis 11, 12 hoh. Niveau, dann vor allem am Ende.
2. Linie: wo pronomial verwiesen wird – ist auch ähnlich, Tendenz wird deutlich verstärkt. Am Ende am Konkordanz: Relative Häuftigkeit im Ri-Buch, öfter kommt es nur bei Hosea vor. Ganz wichtiges Thema auch im Vergleich zu den and. Büchern.
Auch bei den „Söhnen Israels" ganz weit vorne. Andere Wörter: Versammlung, … - Gesamtheit im Blick. Begriff ist zentral. Nationale Grenzen: Isreal und die fremden Völker im Land. Verteilung im Land ist nicht immer klar. Aber es sind verschied. Größen.
Religiöse Grenzen: ist klar, wird aber nicht besonders betont.
Verehrung fremder Got heiten. Ethische Grenzen: Simson Gibeoniterimpliziter: Daniter, Benjameniter → Def. Versuch eines genuinen Israels auf 3 Ebenen. Israel als Einheit • Rückblick in die eig. Geschichte • Vorausblick• Tadel und Kritik • negative Wertung Einheit wird nicht nur erwähnt, sondern auch kritisch in den Blick genommen. Einheit ist nicht nur Wunschvorstellung, sondern auch Konzept mit göt licher Legitimation. Wie kommt es vor? (sh. Folie) Richter handeln für Israel. • Otniel, Ehud, Debora. Stammeszuordnung spielt keine Rolle mehr. Debora spricht Recht für ganz Israel, Bedrohung ist relativ lokal, aber das Konzept ist ganzisraelitisches. • Gideon: Änderung in der Reflexion! Für Israel eingesetzt (JHWH und Männer Israels) durch den Boten Got es, lokale Auseinandersetzungen. Skepsis gegenüber der Gesamtperspektive: er erlebt die Gesamtperspektive nicht mehr. Auswahl der Krieger: alles kommen zusammen, wir erfahren nicht wer bei den 300 ausgewählt wurde, Stammesperspektive kommt erst dann in lokalen Auseinandersetzungen vor. • Jiftach: lokaler Beginn, es geht um Gilealiter, die bedroht sind und sich lokalen Feldherrn suchen. Aber das wird Aktion für ganz Israel. Auswahl im Stamm, Argumentation nimmt selbstverständlich Israel in den Mund. Private Katastrophe – nationale Erinnerung. Das Kleine und das Große gehören ungtrennbar zusammen. In der Redaktionszeit ist die Idee der vielen Stämme of enbar noch wichtig. • Gemeinsame Anstrengung am Ende Israel und die Stämme Selbstwahrnehmung: Israel ist Gemeinschaft von Stämmen 1:1 Beschreibung einz. Stämme ist aber anders, nur wenige Stämme kommen überhaupt vor, viele scheinen nur dem Namen nach vorhanden zu sein. Ri 1 und Ri 5 Endredaktion hat die Anzahl der Stämme nicht vereinheitlicht. Andere Stämmelisten nennen auch andere Stämme. Folie. Ungleiche Verteilung zw. den Stämmen. Es scheinen Erinnerung an Personen und Stämme zu sein, aber die Zusammenstellung verweist auf keine Wichtigkeit. Die einzelnen Stämme • Juda & Josef: erfolgreiche Eroberung – die einzigen die erfolgreich sind. Nord- und Südreich. Später treten diese erfolgreichen Stämme ab in den Erzählungen. • Benjamin: kriegstüchtig, tapfer, Einzelkämpfer – kann gut gehen (Ehud) oder nicht (Buchende)• Efraim: keine große Rolle, wenn, dann Troublemaker, fühlt sich zurückgesetzt, stellt Forderungen, ein Stück weit Querdenker. • Dan: stark, aggressiv; am Beginn erfolglos, dann gibt es Simson, erfolgreich in Ri 18 Die problematischsten Stämme bekommen am meisten Aufmerksamkeit. Keine ausschließlich positiven Vorbilder. Die normgerechten stehen nicht im Mittelpunkt. Alle anderen Stämme werden nur erwähnt, kleine Rolle, aber es reicht nicht aus, um die anderen Stämme irgendwie zu charakterisieren. Idee der Stämme ist da – aber keine Systematisierung. Mehr Erinnerung als Gegebenheit! Buch will das Stämmekonzept aber nicht revitalisieren. Wichtig ist Israel und Solidarität. Beschworene 12 Stämme finden wir hier einfach nicht! Grenze Stamm und Region ist auch fließend. Die Eroberung des Landes, die Israeliten bekommen es stämmeweise zugesprochen, das Land ist ein Erbe, das nicht als Immobilie gehandelt werden kann → Jobeljahr!Grenzen von „Dan bis Beersheba!" Die Gefährdung ist nicht der Verlust des Landes, sondern die Unterdrückung durch Andere im eig. Land. Das ist anders im Königsbuch, da gibt es Deportationsängste. Wichtiger: wer hat das Sagen im Land? Gemeinsame Vergangenheit: Erinnerung an Auszug aus Ägypten. Unterschiedlich: Abraham, Exodus. Implizit im Stämmekonzept sind die Erzeltern da. Solidarität untereinander: Deboralied Ri 5: positive Formulierung! Einheit beschworen! Sie bringt alle zusammen und sie handeln gemeinsam mit der Got heit JHWH. Verlorene Solidarität Stämme – Richter Stämme – Einzelpersonen Stämme – Stämme Was/wie ist Israel? • Loyalität gegenüber JHWH• Solidarität unter den Stämmen/Israeliten Umsetzung der Kriterien bleibt schwierig – keine positiven Beispiele Verschiedene Formen der Führung • Gruppe ohne Führungsinstanz• Gruppe als Führungsinstanz • Einzelperson als Führungsgestalt (versch. Varianten)• Führung wider Willen? • „Kein König in Israel" Alle Varianten werden im Buch durchgespielt. Es könnte gut gehen, aber … Keine Führungsform ist Vorbild für die Menschen. „Kein König" - positiv/negativ – es bleibt of en. Führungsinstanz wird gesucht. Aber keine der Möglichkeiten wird so vorgestellt, dass sie eine klare Hof nungsperspektive gibt. Das Volk ist wirklich wichtig im Buch, bewertet wird Israel am Handeln des Volkes (anders im Königbuch: Da ist das Handeln der Könige entscheidend). Tora ist Leitlinie, weniger menschl. Instanz. Passt zur Entstehungszeit, wo die Tora entstanden ist und wichtig wurde. Historische Einordnung Mehrere Varianten sind möglich. Philippe Guillaume: (Folie) Ret erbuch am AnfangTradition geht nach Mizpa und Bethel – Ende des assyr. Erbes. Zusammenfassung und Einbringen in den Kanon in griech. Zeit zw. Josua und Königbücher. → Konzept rechnet mit eigenem Buch, die dann eingebracht wurde.
Kommt dem Eigenarten des Buches entgegen.
Source: http://andreame.at/sites/andreame.at/files/AT%20Exegese%20Richter-Buch.pdf
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Ratiram Academy of Higher Education (RAHE) GPAT 2012 ANSWER Q.1. Which of the following respective Phase I and Phase II reactions are the most common drug biotransformation reactions?(A) Oxidation and Glucuronidation(B) Reduction and Acetylation(C) Hydrolysis and Glucuronidation(D) Oxidation and Glutathion conjugationAnswer‐ A
jaec.gov.jo
Neutron capture therapy of cancer From Wikipedia, the free encyclopedia can be performed at a facility with a nuclear reactor or at hospitals that have developed alternative neutron sources. A beam of epithermal neutrons penetrates the brain tissue, reaching the malignancy. Once there the epithermal neutrons slow down and these low-energy neutrons combine with boron 10 (delivered beforehand to the cancer cells by drugs or antibodies) to form boron 11, releasing a lethal radiation (alpha particles and lithium ions) that can kill the tumor. Barth. R.F., et al. Boron neutron capture therapy for cancer. Scientific American, 100-107, October 1990.